Besteck richtig legen

Für die Anordnung und Benutzung der Besteckteile gibt es bestimmte Knigge-Regeln, die bei Festessen und im Restaurant zu beachten sind.

Im Alltag spielt die Position des Bestecks kaum eine Rolle, im Fall von festlichem Essen dafür umso mehr. Ein einfaches Gedeck für einen Gang besteht aus einem Teller, einem Messer, einer Gabel und einem Glas. Der Teller sollte etwa fingerbreit von der Tischkante entfernt positioniert werden. Links neben dem Teller findet die Gabel und auf der rechten Seite das Messer Platz. Die Gabelzinken weisen nach oben, die Schneide des Messers nach oben und in Richtung Teller. Wichtig ist, nicht nur den Teller, sondern auch das Besteck passend zum servierten Menü auszuwählen: Abhängig von der Hauptkomponente eines Gerichts sieht der Knigge Besteck legen vor, spezielle Messer, Gabeln und/oder Löffel neben dem Teller zu positionieren.

Häufig findet ein Tafel- beziehungsweise Menümesser Verwendung, das vorne leicht abgerundet ist und eine gezahnte Schneidefläche hat. Steakmesser zeichnen sich durch eine spitz zulaufende, scharfe Klinge aus. Ein Fischmesser weist eine breite, flache Klinge mit stumpfer Schneide auf. Buttermesser sind etwas kürzer als Tafelmesser und sind mit einer abgerundeten, breiten Streichfläche versehen. Dessertmesser sind klein und haben ein abgerundetes Ende.

Eine Tafel- oder Menügabel besitzt vier lange Zinken. Vier relativ kurze Zinken haben Fischgabeln. Vorspeisengabeln sind etwas kleiner und ebenfalls vierzinkig. Desserts werden mit einer kleinen Dessert- oder Kuchengabel (dreizinkig) gegessen. Zur Kategorie der Spezialgabeln zählen beispielsweise Schneckengabeln mit zwei langen Zinken und Pellkartoffelgabeln mit drei schmalen, spitzen Zinken.

Die am häufigsten genutzte Löffelart ist ein Tafel- beziehungsweise Menülöffel mit großer ovaler Mulde, der zugleich als Suppenlöffel dient. Bouillonlöffel hingegen haben eine runde Löffelfläche. Die beiden gängigsten Varianten Dessertlöffel sind ein langstieliger Eislöffel und ein dem Teelöffel ähnelnder kleiner Löffel - etwa für Obstsalat.

Der Knigge Besteck besagt, dass grundsätzlich zu einer Gabel auf der linken Seite ein Messer auf der rechten Seite gehört. Dies gilt auch, wenn kein Messer zum Zerteilen erforderlich ist. Sollte das Menü aus mehreren Gängen bestehen, liegt das Besteck für den Hauptgang am dichtesten (aber nicht zu dicht) am Rand des Platztellers. Das Besteck richtig zu legen für mehrere Gänge heißt, dass Messer und Gabel für den Zwischengang und für die Vorspeise nach außen hin zu platzieren sind. Der möglicherweise benötigte Suppenlöffel hat seinen Platz zwischen Vorspeisemesser und Zwischengangmesser. Die Nutzung der verschiedenen Bestecke erfolgt dementsprechend von außen nach innen. Für den letzten Gang, das Dessert, befinden sich die erforderlichen Besteckteile oberhalb des Platztellers.

Unabhängig vom jeweiligen Gang fordert der Knigge Besteck, Messer, Gabel und Löffel nur während des Essens zu verwenden: Besteckteile zum Zeigen oder Gestikulieren zu nutzen, gilt als unhöflich. Für ein kurzes Gespräch mit Tischnachbarn ist es in Ordnung, das Besteck in den Händen zu halten. Für sämtliche Besteckteile gilt, dass der Griff nicht in der Faust, sondern zwischen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger gehalten wird. Das Messer lässt sich am besten führen, wenn der Zeigefinger längs auf dem Messerrücken liegt.

Wenn Sie dem Kellner mitteilen möchten, dass Sie eine Pause machen, legen Sie den Messergriff auf 4 Uhr, den Gabelgriff auf 8 Uhr. Die Position "20 nach 4" nutzen Sie, um auf die Beendigung der Mahlzeit hinzuweisen. Die Bitte um Nachschlag zeigen Sie durch über Kreuz liegendes Besteck an. Legen Sie Messer und Gabel auf "5 nach halb 7", hören Sie auf zu essen und loben die Küche. "20 vor 8" wird manchmal genutzt, um Unzufriedenheit mit dem Essen zu signalisieren.

Nicht zuletzt als hochwertiges Besteck auf einer Festtafel ist Silberbesteck nach wie vor gern gesehen und genutzt. Ergänzt um schöne Accessoires aus Silber trägt Silberbesteck zum festlichen Ambiente bei.

Diese Knigge Besteck Regel ist eher als inoffizielles Gegenstück zu "5 nach halb 7" zu betrachten und soll Nichtgefallen der servierten Speise(n) mitteilen. Sinnvoller ist es zweifellos, sich mit Kritik unmittelbar an den Service zu wenden, damit die Küche reagieren kann.