Knigge am Tisch

Gute Umgangsformen sind auch im 21. Jahrhundert gefragt. Seit Erscheinen der ersten Knigge Regeln hat sich allerdings vieles verändert.

Knigge gestern und heute

 Der Begriff "Knigge" im Sinne von Etikette oder Benimmregeln geht zurück auf den Adolph Franz Friedrich Ludwig Freiherr Knigge. Dieser deutschen Schriftsteller veröffentlichte 1788 sein Werk "Über den Umgang mit Menschen". Eigentlich hat das Buch die Höflichkeit im Miteinander zum Inhalt. Behandelt werden unter anderem der Umgang mit Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlichen Charakters. Es handelt sich um eine Art soziologische Aufklärungsschrift, und eben nicht um ein Benimmbuch. Nichtsdestotrotz verstanden viele das Werk noch zu Lebzeiten Knigges als Benimmratgeber. Nach dem Tod des Schriftstellers reagierte der herausgebende Verlag auf dieses Missverständnis und erweiterte das Buch um zeitgemäße Benimmregeln.

Heute lassen sich Knigge Regeln verschiedenen Bereichen zuordnen. Abgesehen von allgemeinen Höflichkeitsregeln gibt es Knigge Regeln für feierliche Anlässe, den Business-Knigge und den Knigge am Tisch. Allgemeinen Höflichkeitsregeln wie Pünktlichkeit, sich zu bedanken und sich für Fehler zu entschuldigen haben nach wie vor Bestand. Vergleichsweise neu ist der Handy-Knigge, der vor allem eine Handynutzung fordert, die andere nicht stört.

Beim Business-Knigge kommen dem Dresscode und der Beachtung des beruflichen Ranges große Bedeutung zu. Der Dresscode ist vor allem vom Tätigkeitsfeld abhängig. Gerade in Banken und Versicherungen ist seriöse Kleidung in Form von Hemd und Anzug für Herren und Kostüm oder Hosenanzug für Damen gefordert. Nicht zuletzt bei Meetings und beim Schriftverkehr spielt die korrekte Anrede des Gegenübers eine bedeutsame Rolle.

Knigge am Tisch ist spätestens während des Besuchs eines Restaurants mit gehobener Küche gefragt. Grundlegende Tischmanieren sind auch zuhause für gemeinsame Mahlzeiten gewünscht. Hierzu zählen beispielsweise eine aufrechte Körperhaltung und die korrekte Benutzung von Besteck. Ordentlich am Tisch zu sitzen und nur mit leerem Mund zu sprechen sind wohl die ersten Knigge Regeln, mit denen Kinder Bekanntschaft machen. Unabhängig davon, ob Essen im Familienkreis, mit Freunden oder mit Geschäftspartnern - stets sind Respekt und Höflichkeit gegenüber den Mitessenden gefragt.

Die moderne Etikette ist zwar nicht mehr so streng und umfangreich wie noch vor Jahrzehnten, aber viele Benimm-Regeln und Umgangsformen haben Bestand in der Gesellschaft. Laden Sie zu einem Essen ein, haben die Gäste Erwartungen an Sie und umgekehrt Sie an Ihre Gäste. Höflichkeit und Manieren sind sehr wichtig, damit das Beisammensein für alle Beteiligten angenehm verläuft.

Als Gastgeber sind Sie gefordert, den Tisch so zu decken, dass er dem Anlass entspricht. Während der Aufwand für ein gemeinsames Pizzaessen in kleiner Runde gering ist, nimmt ein mehrgängiges Menü anlässlich eines Jubiläums oder einer Taufe viel Zeit und Arbeit in Anspruch. Einerseits geht es darum, die Speisen schön zu präsentieren und andererseits darum, dass Ihre Gäste sich wohlfühlen.

Je feierlicher der Anlass ist, umso schöner sollte die Tischdekoration ausfallen. Abgesehen von einer hochwertigen Tischdecke und Servietten aus Stoff sind elegantes Geschirr und Silberbesteck zu empfehlen. Der Anlass des Festmahls gibt die Dekorationsmöglichkeiten vor: beispielsweise schlicht und elegant für eine Konfirmation oder romantisch mit Herzen für eine Hochzeit.

Wenn Sie planen, mehrere Gänge zu servieren, gibt es für jeden Gang das passende Besteck. Für die Abfolge Vorspeise, Zwischengang, Hauptspeise und Dessert liegen neben jedem Teller drei Messer, drei Gabeln sowie Dessertlöffel und/oder kleine Gabel. Während das Besteck für den Nachtisch oberhalb des Platztellers liegt, gehören die Messer auf die rechte und die Gabeln auf die linke Seite. Die Reihenfolge der Speisen findet sich in der Besteckposition wieder: Nach ganz außen gehört das Besteck für die Vorspeise, nach innen folgen Zwischengang und Hauptgericht.

Laut Knigge ist Besteck im Restaurant so abzulegen, dass der Service erkennt, ob der Gast noch weiterisst. Liegt das Messer auf 4 Uhr und die Gabel auf 8 Uhr (20-nach-8-Position) macht der Gast eine Pause. Befinden sich Messer und Gabel nebeneinander auf 4 Uhr (20-nach-4-Position), isst die Person nicht weiter. Wird das Besteck über Kreuz auf den Teller gelegt, bittet man mit diesem Zeichen um Nachschlag.

Zum Beispiel für ein Geschäftsessen ist die korrekte Anordnung der Besteckteile gefragt. Grundsätzlich gilt, dass das Besteck in der Reihenfolge von außen nach innen (zum Teller hin) verwendet wird. Besteck für den Nachtisch liegt an der Stirnseite.

Der edle Silberglanz des Tafelsilbers verleiht einer Festtafel das richtige Maß an Eleganz und Luxus. Besondere Hingucker sind antike Silberleuchter. Vorteilhaft ist, dass Silber mit den meisten anderen Farben harmoniert.