Als Ausgangsmaterial für wertvolle Produkte aus echtem Silber spielt Feinsilber insbesondere für die Herstellung hochwertiger Silberprodukte eine bedeutsame Rolle. Reines Silber ist die höchstmögliche Legierungsstufe.
Feinsilber – Auf einen Blick
- Reinheit: Feinsilber besteht zu 99,9 % aus reinem Silber (999/1000).
- Eigenschaften: Sehr weich, anfällig für Kratzer, aber hochglänzend und edel.
- Verwendung: Selten für Gebrauchsgegenstände, häufig für Münzen, Barren oder spezielle Schmuckstücke.
- Pflege: Vorsicht bei der Reinigung – empfindlich gegenüber Kratzern, nur mit sanften Silberpflegemitteln behandeln.
Was ist Feinsilber?
Feinsilber gilt als das Silber mit der höchsten Reinheit. Der Feingehalt liegt heute zumeist bei 99,99 Prozent. Früher reichten noch 99,9 Prozent aus. Die leichte Erhöhung des Feingehalts um 0,09 Prozent ist auf die hohen Anforderungen der High-Tech-Industrie zurückzuführen. Selbstverständlich ist eine maximale Silber-Reinheit die Voraussetzung zur Fertigung hochwertiger Silberlegierungen, um so wunderschöne Sammlerobjekte und Gebrauchsgegenstände aus Silber herzustellen, wie wir Ihnen anbieten.
Geschichtliches zu Silbergehalt und -legierungen
Die historische Bezeichnung für
Feinsilber, die ihren Ursprung im Mittelalter hat, lautet 16-lötiges Silber. Basis für die Zuordnung und die Namen der Silberlegierungen war seinerzeit die Mark, die in 16 Lot unterteilt war. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts galt 12-lötiges Silber (750er Silber) als Mindestgehalt. Bedeutsam waren und sind 13-lötiges Silber (800er Silber), 14-lötiges Silber (875er Silber) und 15-lötiges Silber (Sterling).
Feinsilber wird mit einem Silberanteil von 1.000 Tausendsteln angegeben, obgleich 0,01 Prozent an der absoluten
Reinheit des Silbers fehlen.
Bei
Silberlegierungen handelt es sich um eine Kombination aus
reinem Silber und einem anderen Metall - üblicherweise Kupfer.
Feinsilber weist den geringsten Anteil Kupfer auf, 800er Silber etwa enthält 200 Tausendstel Kupfer und/oder andere Legierungsmetalle.
Die Herstellung von Feinsilber
Der erste Schritt zur Herstellung von Feinsilber ist die Raffination des Rohsilbers. Die Elektrolyse als wichtigster Arbeitsgang der Raffination dient dazu, das Silbererz von Verunreinigungen und anderen Metallen zu befreien. Effektive elektrolytische Raffination wie das von Elkington erfundene Verfahren mit Kupfersulfat-Lösung und Kupferplatten führt zu Silber, das einen Reinheitsgrad von 99,95 Prozent und mehr aufweist. Zusätzliche Reinigungsverfahren des Materials bringen schließlich Feinsilber hervor. Um das reine Silber mit einer Schmelztemperatur von etwa 962 °C wunschgemäß weiterzuverarbeiten, bietet sich Granulat als Materialvariante an. Das geschmolzene Silbergranulat eignet sich hervorragend für die wichtigsten Verarbeitungsmethoden - das Legieren und das Gießen.
Produkte aus reinem Silber
Den Vorzügen von Silber höchster Reinheit steht ein entscheidender Nachteil entgegen: Es ist zu weich, um es zu Silberschmuck und Gebrauchsgegenständen aus Silber verarbeiten zu können. Aus diesem Grund gibt es kaum Produkte aus dem wertvollsten Silber. Bei Interesse an diesem Edelmetall können Sie, abgesehen vom bereits erwähnten Silbergranulat, Silbertafeln, Barren und Münzen bei Juwelieren, Banken und direkt bei Herstellern erwerben. Sie erfahren den aktuellen Feinsilber Preis pro Gramm bei Ihrer Bank oder im Internet.
Reines Silber kaufen als Anlage
Aufgrund seiner großen und tendenziell noch steigenden Bedeutung für verschiedene Industriezweige investieren immer mehr Personen in Silber. Das Edelmetall Silber kommt wesentlich häufiger vor als Gold, ist preisgünstiger, aber unterliegt größeren Preisschwankungen (hohe Volatilität). Eine Anlage können Sie zum Beispiel in Form von Silberbarren oder Silbermünzen vornehmen. Während für den Wert von Barren der tagesaktuelle Preis pro Unze oder Gramm ausschlaggebend ist, kommt bei den meisten Silbermünzen der Sammlerwert hinzu. Zu den bekanntesten Münzen aus reinem Silber zählen der American Eagle und der kanadische Maple Leaf.
Kennzeichnung der Silberbarren
Typischerweise erhalten Silberbarren den Stempel 999, obgleich der Silbergehalt zumeist höher liegt als 99,9 Prozent. Eingeprägt sind außerdem das Gewicht, die Bezeichnung (Fein)silber und das Zeichen des Herstellers. Verfügbar sind Silberbarren von 1 Gramm bis hin zu 15 Kilogramm. Kaufen Sie Barren bei einer Bank, kann es sein, dass auf dem Barren zusätzlich das entsprechende Banklogo zu finden ist. Für den An- und Verkauf derartiger Silberbarren spielt dieser Stempel keine Rolle: Der Feinsilber Preis ändert sich hierdurch nicht.
Häufige Fragen zu Feinsilber
Hier finden Sie häufig gestellte Fragen zum Thema Feinsilber.
Worin unterscheiden sich reines Silber und Sterlingsilber?
Der wichtigste Unterschied von
Sterlingsilber und
Feinsilber ist der jeweilige Silber Reinheitsgrad: 99,99 Prozent sind es bei reinem Silber und "nur" 92,5 Prozent bei Sterling. Dank beigefügtem Legierungsanteil ist Sterlingsilber härter und formstabiler als
Feinsilber.
Wie erkennt man die Silber Reinheit?
Jeder Laie hat auf jeden Fall die Möglichkeit, die
Punzierung zu überprüfen. Das heißt, an unauffälliger Stelle oder offensichtlich bei Barren sollte sich der Feingehaltsstempel finden. Ist keine Stempelung (925, 800 oder eine andere) vorhanden, sollten Sie lieber einen Experten wie einen Juwelier oder Silberschmied zu Rate ziehen.
Wo sollte man reines Silber kaufen?
Unabhängig davon, ob Sie Silberbarren oder Silbermünzen erwerben möchten, sollten Sie sich unbedingt an einen anerkannten seriösen Händler wenden. Dieser Grundsatz gilt selbstverständlich auch für andere Produkte aus massivem Silber.